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Letztes Update: 01.08.2024

Kunst online verkaufen: Leitfaden für 2024

Letztes Update: 01.08.2024

10 min

Kunst erschaffen ist die eine Sache – sie zu verkaufen, eine völlig andere. Dazu braucht es unternehmerisches Geschick und passende Vertriebswege. Möchtest du eigene Kunstwerke präsentieren und veräußern, hast du heute viele Möglichkeiten, wie du dir diesen Wunsch erfüllen kannst. Wie sich Kunst online verkaufen lässt und welche Vor- und Nachteile das mit sich bringt, erfährst du in diesem Blog.

Eines gleich vorweg: Nur weil du dich dazu entscheidest, deine Kunst online zu verkaufen, heißt das nicht, dass sich alles online abspielen muss. Traditionelle und digitale Werbe- und Verkaufskanäle können sich wunderbar ergänzen und lassen sich ebenso gut kombinieren.

Kunst verkaufen: 6 Schritte

Wie verkaufe ich meine Kunst?

»Kunst ist dazu da, den Staub des Alltags von der Seele zu waschen.«
– Pablo Picasso

Wenngleich diese in ihrer Gesamtheit schwer zu definieren sind, erfüllt Kunst allerlei Funktionen – sowohl für die Kunstschaffenden selbst als auch für die Gesellschaft. Kunst vermag etwa Empfindungen hervorzurufen, die Beschäftigung mit ihr kann die eigene Kreativität, Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem sowie das Vorstellungsvermögen fördern (Quelle: Zwischen Wissenschaft & Kunst, letzter Aufruf am 26.04.2023).

Wer mit diesem besonderen Handwerk sein Geld verdienen möchte, muss nicht nur Künstler oder Künstlerin sein, sondern auch die eigene Kunst verkaufen können.

1. Kunst erschaffen

Die Produktion deiner Kunst steht an erster Stelle. Immerhin brauchst du erst einmal etwas, das du verkaufen kannst. Wenn du mit deiner Kunst nicht nur sporadisch, sondern kontinuierlich Geld verdienen möchtest, plane gleich von Anfang an Produktionszeiten oder ganze -phasen in deinen Arbeitsalltag ein, die deiner individuellen Arbeitsweise entsprechen.

Wenn du dir bisher noch keinen Namen in der Kunstwelt gemacht hast, ist es besonders wichtig, dass deine Werke einen hohen Wiedererkennungswert haben. Anstatt ein großes Potpourris aus ganz unterschiedlichen Werken solltest du eine homogene Serie oder Reihe schaffen, an der sich deine individuelle Handschrift ablesen lässt. Das wird dir dabei helfen, deinen Künstlernamen als Marke aufzubauen. Und auch bei deinem weiteren Vorgehen wird es hilfreich sein, mit einer Produktionsreihe eine einheitliche Linie zu fahren: 

2. Werk beschreiben

Das geschaffene Werk in Worte fassen, den eigenen Stil charakterisieren und definieren – das sind Aufgaben, die nicht immer einfach, aber durchaus wichtig sind. Wenn dich jemand fragt, welche Art Kunst du machst, solltest du das kurz und prägnant beantworten können. Um zu einer adäquaten Umschreibung zu gelangen, kannst du dir folgende Fragen rund um deine Werke bzw. die Produktionsreihe stellen: Handelt es sich um digitale oder analoge Bilder, Fotografien, Zeichnungen oder Skulpturen? Wie groß sind deine Werke, welche Materialien und welche Techniken verwendest du? Wie ist es um die Farbigkeit bestellt? Welche Einflüsse sind erkennbar? Auf welchen Motiven liegt dein Fokus? Wie kannst du den Stil beschreiben?

Eine Beschreibung des eigenen Werks brauchst du spätestens, wenn es darum geht, deine Kunst zu bewerben. Unendlich hilfreich ist sie jedoch bereits bei den nächsten zwei Schritten – wenn es darum geht, den Kunstwerken Preise zuzuordnen und die potenzielle Kundschaft zu definieren.

3. Preise festlegen

Eigenen Kunstwerken einen monetären Wert zuzuordnen, fällt nicht jedem leicht. Hier kannst du dich an Faktoren wie Materialkosten, Arbeits- und Zeitaufwand sowie dem Format deiner Werke orientieren. Berücksichtigst du die Zeitkomponente, ist es notwendig, einen Stundensatz festzulegen. Außerdem kannst du bei der Berechnung deiner Preise jedwede Kosten berücksichtigen, die zusätzlich anfallen.

Dass du vor allem am Anfang unsicher bist, wie viel Geld du für deine Werke verlangen kannst, darfst und solltest, ist völlig normal. Es fällt allzu leicht, den Wert zu gering oder viel zu hoch zu schätzen. Hier kann es sehr hilfreich sein, mit Menschen zu sprechen, die sich in diesem Bereich auskennen, und sich von ihnen den ein oder anderen Rat einzuholen. Das können andere Kunstschaffende sein, die bereits Erfahrung sammeln konnten, aber auch Menschen, die eine Galerie leiten, sowie Kunstbegeisterte oder Personen mit Expertise, die sich zum Beispiel mit Kunstgeschichte oder Kunstkritik beschäftigen.

4. Zielgruppe definieren

Wie andere Unternehmen sind auch Kunstschaffende abhängig davon, dass jemand ihre Produkte kauft. Doch wie findest du diese Menschen? Wie du eine Zielgruppe für ein Produkt oder eine Dienstleistung definieren kannst, erläutern wir in einem Artikel zum Thema Zielgruppe finden. In Hinsicht auf Kunst spielen spezielle Faktoren eine Rolle. Stelle dir zu den Menschen, die zu deiner potenziellen Kundschaft gehören, zum Beispiel Fragen wie diese:

  • Interessieren sie sich für Kunst im Allgemeinen oder ganz speziell deine Werke? 
  • Über welche finanziellen Mittel müssen sie verfügen, um deine Werke zu kaufen?
  • Kaufen sie Kunst als Wertanlage, aufgrund einer Sammelleidenschaft oder aus ästhetischen Gründen, weil sie damit z. B. ihr Heim schmücken möchten?
  • Welche Bedingungen erfüllen sie, die deine Kunst voraussetzt? (z. B. spezielle Räumlichkeiten bei großformatigen Bildern oder einen geeigneten Platz für Skulpturen)
  • Suchen sie gezielt nach Kunst oder kaufen sie spontan?
  • Wo kaufen sie Kunst? (z. B. auf Auktionen, Ausstellungen oder online)

Anhand derartiger Fragen kannst du bestimmte Merkmale sammeln, die Kaufinteressierte vermutlich haben. Mithilfe anderer demographischer, sozioökonomischer, psychologischer, verhaltens- und medienorientierter Merkmale solltest du ein gutes Bild von deiner zukünftigen Kundschaft zeichnen können.

Verwandter Blogbeitrag: Kundenprofil erstellen

5. Verkaufskanäle wählen

Hast du deine Zielgruppe definiert, wirst du bereits wissen, an welchen Orten und auf welchen Kanälen du sie am ehesten antreffen wirst. Handelt es sich vorrangig um traditionelle Verkaufskanäle wie Galerien, Kunstmessen oder Auktionen? Findet sich deine Kundschaft auf Pop-up-Ausstellungen oder kommt sie direkt zu dir ins Atelier? Oder solltest du deine Kunst auch oder vor allem online verkaufen? Abhängig davon, kannst du dich für einen oder mehrere Verkaufskanäle entscheiden.

6. Marketingstrategie entwickeln und Werbematerialien wählen

Nun weißt du, was du zu welchem Preis an wen verkaufen möchtest – und wo das Ganze vonstattengehen soll. Die Zeit ist reif, eine Marketingstrategie zu entwickeln und passende Werbematerialien zu planen und umzusetzen, welche die Werbekampagne bedarf. Hochwertige Produktfotos, Texte und eine professionelle grafische Aufbereitung von Werbematerialien sowohl für Print als auch Online sind das A und O einer erfolgreichen Kampagne.

Verwandter Blogbeitrag: Produktfotos für Onlineshops

Kunst online verkaufen: die Vor- und Nachteile

Der Kunstmarkt bleibt von den Umwälzungen der sich verändernden Kaufgewohnheiten nicht unberührt. So kommt es, dass immer mehr junge Kunstsammler und Kunstsammlerinnen ihr erstes Kunstwerk online kaufen (Quelle: ArtTactic, letzter Aufruf am 25.04.2023). Ein Trend, der ganz klar dafür spricht, sich der Onlinewelt zumindest nicht gänzlich zu verschließen.

Wenngleich online nur digitale und Abbilder nicht-virtueller Kunst bestaunt werden können, die einem greifbaren Original und dessen Wirkung sicherlich nicht ebenbürtig sein können, ist doch der Kauf und Verkauf von Kunstwerken mit dem Internet deutlich einfacher. Bequemer.

Kunstschaffende und -begeisterte finden online einfacher zusammen – und das quasi von zu Hause aus. Das Internet hat dabei mehr Raum und Reichweite zu bieten als alle Galerien dieser Welt, doch auch mehr Konkurrenz. Im Internet und insbesondere auf Social Media buhlen viele gleichzeitig um Aufmerksamkeit. Da gilt es noch viel mehr, hervorzustechen und gezielt nach dem eigenen Publikum zu suchen.

Doch während du offline bisweilen von der Gunst anderer abhängig bist, z. B. von den Betreibern von Galerien oder den Veranstaltern von Ausstellungen, kannst du in der Onlinewelt deine Reputation eigenständig aufbauen und eine eigene Community finden.

Wie kann ich meine Kunst online verkaufen?

Kunst online verkaufen

Onlinepräsenz aufbauen

Gestalte eine eigene Website, auf der du dich und deine Werke präsentierst. Eine eigene Onlinepräsenz ist heute essenziell, selbst wenn du nicht online verkaufst. Denn Menschen, die sich für deine Kunst interessieren, werden sicherlich online nach dir suchen. Informiere auf deiner Webseite über Termine zum Beispiel für Ausstellungen oder andere Events, wie deine Kunst erworben und Kontakt zu dir hergestellt werden kann.

Verwandter Blogbeitrag: Design-Tipps für deinen Onlineshop

Social Media & Online-Communitys

Ebenso wichtig wie eine eigene Website sind Accounts auf relevanten Social-Media-Plattformen. Mit ihnen kannst du nicht nur Reichweite aufbauen, sondern auch mit dem Kunstpublikum hervorragend in Kontakt treten. Lass deine Follower nicht nur an den fertigen Ergebnissen deiner Arbeit, sondern auch am Entstehungsprozess teilhaben und mehr über dich und deine Welt erfahren. 

Ob Christo und Jeane-Claude, Damien Hirst, JR, Yoko Ono, Bob Dylan oder Banksy: Es ist nicht zu übersehen, dass beispielsweise auf Instagram bekannte Größen der Kunstwelt zahlreich vertreten sind – und auch viele aufstrebende Kunstschaffende ihre Reichweite in und mit den sozialen Medien aufbauen.

Verwandter Blogbeitrag: Tipps fürs Instagram-Marketing

Widme dich Plattformen wie zum Beispiel Instagram, YouTube, TikTok oder Pinterest, je nachdem, welche Art Content du rund um deine Arbeit anbieten und welche Zielgruppe du damit erreichen möchtest.

Außerdem kannst du beliebten Online-Communitys wie DeviantArt beitreten, die sich speziell an Kreative richten. Diese eignen sich nicht nur zum Präsentieren der eigenen Kunstwerke, sondern auch zum Kennenlernen anderer Kunstschaffende und somit wunderbar zum Netzwerken.

Verkaufsplattformen speziell für Kunst

Inzwischen lassen sich auch allerhand Onlineplattformen speziell zum Kauf und Verkauf von Kunst finden. Je nach den Konditionen oder der Reichweite können diese Plattformen hilfreich sein bei der Vermittlung zwischen Kunstschaffenden und Kaufinteressierten.

Globale Verkaufsplattformen

Neben spezialisierten Verkaufsplattformen sind es die üblichen Verdächtigen, auf denen du deine Werke anbieten kannst : Ebay, Amazon oder auch Etsy. Du wirst überrascht sein, wie viele Menschen Kunstwerke heutzutage auf globalen Verkaufsplattformen anbieten oder suchen.

Verwandter Blogbeitrag:

Einen eigenen Onlineshop für deine Kunst eröffnen

Künstlerin verkauft online Kunst

Mit einem eigenen Onlineshop hast du alles in der Hand: Du sparst nicht nur ggf. anfallende Provisionen oder Gebühren für eine Mitgliedschaft, sondern kannst deinen Shop an deine individuellen Bedürfnisse anpassen und deine Werke besser zur Schau stellen. Ja, das ganze Layout wird zu deinem eigenen Ausstellungsraum. Wie du deinen Shop nutzt oder ob und wie du ihn bewirbst, liegt ganz in deiner Hand. Hast du zum Beispiel einen Onlineshop von ikas, lässt er sich überdies an verschiedene Marketplaces anbinden.

Bietest du neben Originalen auch Kunstdrucke oder Auftragsarbeiten, Kurse oder Ausstellungen an, dann kreierst du mit einem eigenen Onlineshop den perfekten Ort, wo dein Publikum all deine Angebote finden kann.

Wenn du darüber nachdenkst, einen Onlineshop zu erstellen, könnte dich unser Artikel zum Thema E-Commerce starten ebenfalls interessieren.

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Weitere Quelle:

  • discoveryartfair.com/de (letzter Aufruf am 26.04.2023)

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